Derzeit sehe ich mich mit der Herausforderung konfrontiert, zwei Kollegen für unsere Abteilung einzustellen. Das ist komplettes Neuland für mich. Zwar hatte ich bereits Personalverantwortung, doch durfte ich bis dato noch nicht mein eigenes Team zusammenstellen.
Die erste Dame habe ich jetzt gefunden, eigentlich eher ein Mädchen. Bis es bis zu diesem Punkt kam, wurden diverse Gespräche geführt und auch Bewerbern abgesagt. Kandidaten absagen gehört ja quasi zu meinem Alltag, doch noch nie ging es dabei um potenzielle Erweiterungen meiner Abteilung. Um den ganzen einen drauf zu setzen, wurde ich mit ein paar persönlichen Schicksalen konfrontiert, die solche Entscheidungen maßgeblich schwerer erscheinen lassen. Als Beispiel seien hier nur mal Alleinerziehend und ein Alter von weit über 40 Jahren genannt, was natürlich kein Ausschiedskriterium ist.
Solche Gespräche gehen in der Regel auch weiter in die Tiefe, als die normalen Bewerbungsgespräche die ich führe, bei denen es fast ausschließlich um fachliche Belange geht. Schließlich will man ja wissen, wie steht es um die Familienplanung, wie mobil ist man und wie schnell kann man zum Erfolg der eigenen Aufgabe beitragen. Im Nacken sitzt einem dabei natürlich auch der Erfolgsdruck, denn niemand hat es gern, wenn nach einem Jahr Betriebszugehörigkeit vorgeworfen wird, was für eine Niete man dem Betrieb in den Pelz gesetzt hat. Auf der Gegenseite möchte man auch niemanden aus einem bestehenden Arbeitsverhältnis heraus reißen, nur um dann nach drei Monaten festzustellen, das diese Person doch nicht passt.
Das beschäftigt mich derzeit ungeahnt viel, doch macht es auch Spaß die Verantwortung bestmöglich wahrzunehmen… Bin gespannt wie das ausgeht, eine/r muss noch gefunden werden.