Monatsarchiv: März 2016

Gaë Bolg – Requiem

Gae Bolg

Na da habe ich diesmal richtig daneben gehauen, gut das es nur für 9,99 € war. Ursprünglich wollte ich das Album nur kaufen, aufgrund dieses Titels:

Nun stellte sich aber heraus, das der Franzmann mehrere Titel mit dem Namen Hymne hat und das auf meinem Album gleich mal gar nichts mit dem Video zu tun hat. Im Gegenteil, da schlafen einem die Füße ein…und das beim gesamten Album. Keim Bombast, keine Marschrichtung, kein mitreißender Mittelalter-Military Krempel. Bis auf 2 einigermaßen energetische Lieder (Bsp. Totentanz), ein absoluter Griff ins Klo. Richtig wäre übrigens das Album Tintagel gewesen.


Deutsch Nepal – Alcohology

DN

Nachdem mich das erste Highlight des Jahres von Derniere Volonte etwas ratlos zurückließ, hat Lina Baby Doll aka Deutsch Nepal mit Alcohology etwas abgeliefert, dass seit 2 Wochen ohne Unterbrechung im Autoradio, MP3 Player und dem Telefon rotiert.

Man kann nicht sagen, dass es nahtlos nach Amygdala weitergeht. Etwas ist anders und es ist schwer das auszumachen, denn es scheint, es ist die Summe der vielen kleinen Teile. Zum einen die Produktion, sie ist etwas rauer, hat diesen Teil doch Lina’s eigenes Label Entartete Musikk übernommen. Der Stil hat sich ebenfalls etwas geändert. Hier geht es zwar gewohnt monoton zur Sache, viele Schleifen legen sich aber von der ersten bis zur letzten Sekunde ins Ohr. Außerdem wurde das Konzept des langsamen Aufbaues bzw. des Umschwungs in der Titelmitte konsequenter umgesetzt. Zu guter Letzt auch noch Lina’s Vocals, die mehr und mehr wichtiges Detail werden. Ein Umstand, der etwa aus frühen Jahren überhaupt nicht bekannt war. Der Reihe nach:

  1. Alcohology Superior – über 8 Minuten scheppernde Rhythmen (nicht so bass-lastig wie in den Vorgängern) die sich sukzessive aufbauen und dazu noch von sich steigernden Vocals untermalt werden. Ein großartiger Opener der ins Industrial abdriftet. Snap.
  2. To the earth – wer glaubt es geht nicht düsterer und nihilistischer, der wird hier eines besseren belehrt. Dieses Monster von Lied wird in der Mitte derart fies, dass man glaubt die Zeit von Cold Meat Industry wäre wieder zurückgekehrt. Die weniger kreischenden Vocals verkünden den Untergang, wie könnte es anders sein. Mein persönliches Lieblingsstück. Snap.
  3. Python – schwer einzuordnen für mich. Der Sample erzählt von Erlebnissen eines Betrunkenen und das in eher Dark Ambient-lastigen Gefilden. Snap.
  4. Deutsch Nepals Cosmic Trigger – und wieder so ein Biest, dass sich langsam in dich reinfrisst und ungefähr in der Mitte dich von innen sprengt. Der Refrain von Lina wird dabei dermaßen gebetsartig vorgetragen, da wird einem ganz anders, verstärkt noch durch Industrial-Anleihen. Snap.
  5. Epicurian Extremism – hier musste ich mich kurz vergewissern, dass ich nicht aus versehen eine alte Hybryds eingelegt habe. Deutlich schneller und organisierter geht es bei diesem Stück zur Sache; gut aber nicht mein Ding.
  6. Alcohology Minor – gut, das Teil würde ich als einzigen Ausreißer bezeichnen, damit kann ich nichts anfangen. Es hinterlässt bei mir den Eindruck des Füllmaterials.
  7. Erosion – hier kehren wir zurück in alte Zeiten, eine Neuauflage des alten gleichnamigen Stückes. Ist ganz nett zurecht gemacht, der Dark Ambient kommt wieder sehr stark durch, kaum messbarere Rhythmus. Snap.

War vom neueren Schaffen her Amygdala bis dato mein Favorit, wurde die Pool Position durch Alcohology abgelöst. Ein großartiges Album das irgendwie die Grätsche zwischen Altbewährtem und Weiterentwicklung schafft. Kudos Lina.