Monatsarchiv: Oktober 2014

Neuigkeiten aus China

Nach langer Zeit, hier mal ein paar News:

Shanghai hat neue Taxen. Nachdem man zuletzt während der Expo 2010 auf neue Fahrzeuge setzte, hat man jetzt nach dem Vorbild Londons neue Taxen zugelassen:

Hersteller ist Geely *hust*, die gleiche chinesische Firma die auch die Pissflitsche QQ verbrochen hat. Bleibt zu hoffen, dass die Qualität bei diesen Autos ein wenig mehr hält. Rein finanziell ist diese Version übrigens unterschiedlich, denn anstatt der üblichen 14 RMB für Santana und Expo Taxi, fallen hier 19 RMB Startgebühr an.

Dümmer gehts‘ immer beweist eine Ehepaar aus Shanxi, dass sich für seine Hochzeitsfeier das „Mao“ Thema aussuchte, zu sehen hier. Fragt sich wo wir da aufhören, das Stalin Begräbnis oder die Hitler Geburtstagsfeier? Naja, ist ja nur ein Einzelfall, der Trend geht zur Konterrevolution.

Beim Beijing Marathon gab es eine Reihe Teilnehmer die nur mit Maske gelaufen sind. Persönlich hat mich das an einen Gewaltmarsch beim Bund erinnert, während dem wir ebenfalls Masken tragen mussten. Nun die Läufer in Peking haben sich das leider nicht ausgesucht, denn die Luft am Tag des Laufes war extrem schlecht, so dass ein Drittel der Teilnehmer gar nicht erst antrat. Also gab es mal wieder einen Maßnahmenkatalog seitens der KP. Prompt beschweren sich die armen Regierungsmitglieder – vor allem in Henan –  über all die Last die sie zu tragen haben: Artikel. Man könnte ja persönlich anfangen und anstelle eines Q5 oder A8 sich mit einem kleineren Modell zufrieden stellen.

Es wurden übrigens wieder diverse Fabriken um Beijing herum geschlossen, um bei einem Asien Summit nächste Woche gute Luft zu haben. Also schön den Schein wahren, während die Bevölkerung dem Smog einatmen darf. Wie war das beim Kommunismus? Alles für das Volk durch das Volk? My ass…


Wenn das Leben Dir Zitronen schenkt, dann schmeiss…

…sie jemanden ins Gesicht. An Tagen wie heute, eine durchaus angemessene Maxime.

Los ging es heute Morgen, es regnet in Strömen, ich kämpfe mich auf meinem Rad unter einen riesigen chinesischen Cape durch den morgendlichen Verkehr. Trotz Größe, hilft das Cape nur bedingt, denn das Wasser kommt in 3D. An der Stätte meines Schaffens angekommen, wartet ein Fahrradstall auf mich, der beweglich ist. Durch das hin und herschieben der Fahrradständer ist es möglich, Drahtesel übereinander zu platzieren. Das System bricht aber zusammen, sobald man ein Rad (oder gar Roller) zwischen diese beweglichen Teile stellt. Diese Sabotage gehört hier zum Standard, so auch heute.

Nass triefend macht eine kleine Synapse klick in meinem Kopf und mit einem gezielten Tritt in die Speichen setze ich dem uralt Rad eines solchen Kollegen ein jähes Lebensende. Da das Teil schon lange unangetastet dort steht (Staub), gehe ich nicht davon aus, jemanden in den Ruin geschickt zu haben. Dennoch, dieser kleine Wutausbruch und Akt der Zerstörung haben eine gewisse Zufriedenheit in mir ausgelöst. Dummheit muss bestraft werden, zwar nicht so, aber ein Fass ist auch mal voll. Fraglich nur, ob es Kameras in dem Stall gibt, gesehen habe ich noch keine…

Weiter ging es mit meinen Kunden. Zahlungsmoral und Kommunikation auf ein Minimum reduziert lassen den Tag nicht besser werden. Herkunft spielt dabei keine Rolle, bezahlen will wohl niemand auf der Welt, egal ob sesshaft in Europa oder Asien.

Leider machen es die Kollegen auch nicht besser. Wichtige Nachrichten werden ignoriert, Arbeit staut sich somit auf. Es scheint fast so, als befinde sich im Moment jeder in einer Phase der Gleichgültigkeit. Liegt das am grauen November? Ich weiß es nicht. Der eigentlich Plan war ja, hier schön gemächlich auszubooten, der Arbeitsaufwand lässt dies aber leider nicht zu. 30 Tage noch von heute an, inkl. Wochenenden.

Im privaten Email Kasten dann noch eine Nachricht von Youtube, ich hätte Urheberrechte verletzt. Gemeint ist Hintergrundmusik eines Video und bestraft werde ich dadurch, dass Youtube mir einen Film mit den Happy Tree Friends über Copyright zeigt und ich einen Test (kein Scheiss) über drei Seiten bzgl. Rechtsverletzungen ablegen muss (!), bevor ich weiter munter Videos anschauen darf.

Zu guter Letzt gibt mein 6 Monate altes Samsung Duo 2 Grand auch noch seinen Geist auf. In einem der zwei SIM Card Slots funktioniert die Datenübertragung nicht mehr und es scheint erst der Anfang vom Ende meines Mainboards zu sein. Ein Garantiefall.

Doch das schönste ist und bleibt das wohlige Heim, denn dort ist alles im Lot. Wenn das stimmt, kann der Rest der Welt mir dort vorbeigehen, wo im Regelfall keine Sonne scheint.


Befremdliche Suchbegriffe für mein Blog

Man muss sich wundern, wer so hier auf dieser Seite herum stöbert. Die beliebtesten Suchbegriffe bei denen man bei mir landet sind:

1. kloppe
2. zeugnis der zukunft
3. suizid
4. deutscher in shanghai erstochen
5. durchschnittliche penisgröße
6. penisgroesse
7. titanic magazin
8. ikea lustig
9. ikea kloppe
10. chinesischer penis

Warum ist der deutsche Internet User so erpicht darauf, etwas über chinesische Gemächte ausfindig zu machen und vor allem, warum bei mir hier? Man darf irritiert sein.

Laut den Schlagworten handelt dieses Blog also von einer Person der Kloppe sucht, einen durchschnittlichen chinesischen Penis hat, suizidal veranlagt ist, die Titanic liest und IKEA für lustig hält. Passt.


Thomas Grimm – Das Politbüro privat

Es ist mal wieder an der Zeit zu lesen:

Zu Wort kommen hier ehemalige Angestellte der DDR Elite, die meisten von ihnen aktiv in der s.g. Waldsiedlung bei Berlin, in der in 25 Häusern Mielke und Co. residierten. Köche, Gärtner und sogar Zugführer berichten über Eigenarten der einzelnen Individuen. Nebenbei erfährt der Leser, dass bspw. Honecker gerne mal ein Schmutzfilmchen aus dem Westen sah oder Günther Mittag – seines Zeichen verantwortlich für den Handel – seinen gesamten Hausstand aus dem Quelle Katalog bezog.

Neben solchen Boulevard Lappalien, kann man allerdings auch mal noch etwas wissenswertes aufschnappen. So begegnen einem Namen, die man noch nie in der Verbindung zur DDR wahrgenommen hat. Nauman und Stoph waren zumindest mir bis dato noch kein Begriff. Oder die Todesumstände von Walther Ulbricht waren auch mal interessant. Eine kurzweiliges und zuweilen aufschlussreiches Büchlein.


Im Oktober…

…näherst sich das Jahr dem Ende. Man beginnt die vergangenen Monate zu reflektieren und sich zu fragen, war es ein gutes Jahr? Aus dem jetzigen Standpunkt heraus würde ich mal so sagen, Jup.

China und Deutschland teilen sich den Nationalfeiertag. Während hier 1 Woche nichts geht (s.g. Golden Week), beschränkt man sich in Deutschland auf ein langes Wochenende; bestenfalls. Der Chinese feiert das ganz gerne mit Paraden, überschwenglichem Fahnen schwenken oder auch mal mit dem exzessiven posten von Propaganda Postern mit Konterfeis von Armee, Polizei und Marineangehörigen in Social Networks. Wir halten es da eher wie Gustav Heinemann, der einmal vom Spiegel gefragt wurde, ob er denn sein Land nicht liebe? Der 3. Ministerpräsident Deutschlands antwortete: Ich liebe keine Staaten, ich liebe meine Frau. Besser kann man das nicht zum Ausdruck bringen.

Die letzten 5 Tage haben wir z.B. damit verbracht, meinen (unseren) neuen PC auf Vordermann zu bringen. Dieses Goldstück habe ich mir vor 2 Wochen für umgerechnet 700 Euro zusammenschrauben lassen und es wurde noch ein 27″ Bildschirm mir drauf gelegt. Hier der Vorgang im Bild:

New PC 1

New PC 2

New PC 3

 

Intel i5 Quad, GeForce GTX 760, 500W Netzteil, Gigabyte H81MS1, 8 GB DDR3, Pioneer BR/DVD Combo

Genau genommen völlig überflüssig für unsere Ansprüche, aber leider geil.

Als das dann fertig war, haben wir uns ein wenig entspannt. Jeden Tag Sport (die Luft und auch das Wetter sind recht angenehmem im Moment) hat dafür gesorgt das wir nicht allzu faul wurden. Feiertagseskapaden wie in Deutschland, bei denen man 5 kg zulegt gab es ohnehin nicht. Alles sehr gesittet in unserem Hause. Eine Nacht im Marriott Luwan haben wir uns aber dann trotzdem noch gegönnt, man arbeitet ja nicht zum Spaß, sondern will auch mal was erleben mit seinem hart erarbeiteten Mammon.

Jetzt heißt es noch einmal 2 Monate richtig angasen, dann geht es ab in die Heimat für 4 Wochen… Dem stehen noch ein paar Herausforderungen bevor: neues Visa (Spouse), neue Auslands-KV und evtl. neue Wohnung finden. Na dann!